Sterntaufe Astronaut
 

Der Astronaut fliegt zu den Sternen

Der Astronaut. Ein Begriff, den man in Liedern, in Heldengeschichten und besonders oft als Berufswunsch in Kindergärten oder Grundschulen zu hören bekommt. Viele kennen den Ausdruck auch aus populären Filmen und Serien, ohne faktisch zu wissen, was er eigentlich bedeutet. Natürlich ist einem im weitesten Sinne schon klar, womit der Astronaut es zu tun hat: Das All, die Raumfahrt, die Sterne, da ist der Astronaut zuhause!

Die Bezeichnung Astronaut leitet sich von dem griechischen Wort „Ástron“ ab, dieses bedeutet übersetzt schlichtweg Stern. Zu diesen fliegt der Astronaut, weshalb sich die Erklärung recht einfach auf den Punkt bringen lässt. Der Astronaut kann auch (Welt-)Raumfahrer genannt werden und die Haupteigenschaft seines Berufes ist es, an Expeditionen ins Weltall teilzunehmen. Er ist Teil einer Crew, die wissenschaftliche Arbeiten außerhalb unseres Heimatplaneten durchführt. Fern von der Erde, im All oder auf der Internationalen Raumstation (ISS) wendet der Astronaut sein Wissen, vorwiegend aus den Bereichen der Physik, Chemie oder Ingenieurs-Wissenschaften (Systemtechnik, Maschinenbau, etc…) an.

 

Der Beruf des Astronauten

Zum Arbeitsplatz eines Astronauten, zur ISS, beträgt die Flugzeit in einer Rakete sechs Stunden. Alleine schon der Raketenflug ist eine unglaubliche Besonderheit dieses Berufs. Diejenigen, die zu Forschungszwecken oder zu technischen Fragen zur Raumstation reisen dürfen, sind sorgfältig ausgewählt. Außerdem werden sie umfassend und lange auf diesen extremen Job vorbereitet. Trainings zur Schwerelosigkeit und zu den Auswirkungen auf Körper und Psyche der Menschen, die ins All fliegen, werden Monate vor dem tatsächlichen Raketenstart durchgeführt und wiederholt. Die Begebenheiten sind erschwerend, zusetzend und hart, deshalb ist die Weltraumforschung mit all ihren Berufsgruppen auch ein überaus komplexes und einzigartiges Fachgebiet. Nur wenige erfüllen die notwendigen Voraussetzungen und sind zudem auch auf fachlicher und akademischer Ebene geeignet, um überhaupt Astronaut zu werden.

Man hört Astronaut und sieht vor sich endlose Weiten, funkelnde Sterne und die Erde, auf die man fast surreal hinabblicken kann. Man sieht die weißen Anzüge und das große runde Glas, durch das die Männer und Frauen, schwebend in der Schwerelosigkeit sehen. Man sieht den silbernen Mond mit seinen Kratern und hört die berühmten Worte vom 21. Juli 1969, die Neil Armstrong an die Menschheit richtete (Zitat: „That’s one small step for [a] man, one giant leap for mankind.“) und stellt sich das Ganze vermutlich einfach wundervoll vor. Doch hinter dieser geheimnisvollen und schönen Fassade ist die Allforschung ein richtiger Knochenjob und ein langer Weg.

Nur Disziplin und ein starker Wille reichen nicht, um Astronaut zu werden oder zu sein. Der Weg beginnt schon dann, wenn man sich nach dem Abitur/der Matura/oder Berufsreife dazu entschließt, ein spezifisches naturwissenschaftliches Studium zu beginnen. Mathematik oder Biologie kann man hier schon ausschließen, besonders gefragt sind Ingenieure oder Absolventen eines Physikstudiums. In einigen Universitäten gibt es einen speziellen Lehrgang für Raumfahrttechnik, der ideal für den Berufswunsch Astronaut vorbereitet. Nach dem Studium (welches man übrigens herausragend oder durch besondere Auszeichnungen abschließen sollte für diesen Beruf) muss man hier in Europa seine wissenschaftlichen Erkenntnisse und akademischen Erfolge der ESA (Europäische Weltraumorganisation) vorweisen, welches ein extrem penibles Auswahlverfahren durchführt. Ein durchschnittlicher Abschluss im naturwissenschaftlichen Bereich genügt lange noch nicht – nebenher müssen auch die psychischen und physischen Voraussetzungen zu 100% erfüllt werden, Englisch muss fließend gesprochen werden und gute Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache (im Bereich Raumfahrt am besten Russisch) sollte auch vorgewiesen werden. Erst nach diesem Auswahlverfahren beginnt eine Spezialausbildung zum Astronauten, durch die es auch wiederum nicht alle schaffen werden.